Bedeutung der Tarotkarten

Tarotkarten legen und Tarot Kombinationen richtig deuten

Tarot
Inhaltsverzeichnis

Die Karten aus dem Tarot gehören zu den beliebtesten Wahrsagekarten beim Kartenlegen. Ihre Kombinationen wirken wie ein Spiegel Deiner selbst, der Dir Deine Wünsche und Hoffnungen, aber auch Deine Sorgen und Ängste zeigt.

So kann Dir das Tarot neue Wege zu Deinem Glück offenbaren und verborgene Wahrheiten aufdecken. Aber auch wenn Antworten auf Liebesfragen gesucht werden, greifen Kartenleger gerne auf das Liebestarot zurück und zeigen Liierten und Singles deren Aussichten auf.

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Bedeutungen der Tarotkarten

* Alle Tarotkarten werden mit Genehmigung durch den Verlag Königsfurt-Urania abgebildet

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Tarotkarten legen und Geheimes entdecken

Im Bereich spiritueller Lebensberatung ist das Tarot das wohl am häufigsten verwendete Kartendeck. Denn es verhilft zu präzisen und tiefen Einsichten in jede Problemstellung eines Schicksals oder Lebensweges.

Sei es ein Konflikt, den es zu lösen gilt, konkrete Probleme zur fragenden Person selbst oder die Suche nach bestimmten Lebensaufgaben. Mithilfe des Tarotspiels kann Verborgenes aufgedeckt und so dem Fragesteller hilfreiche Antworten geliefert werden.

Diese Seite beschäftigt sich mit der Herkunft und Bedeutung sowie mit verschiedenen Decks, den unterschiedlichen Interpretations-Ansätzen und den Legesystemen. Im oberen Abschnitt auf dieser Seite findest Du mehr zur Deutung und Bedeutung einzelner Karten. So findest Du alles Wissenswerte auf einen Blick.

Tarot Karten deuten

Für eine schöpferische Pause, zur zielgerichteten Selbstbesinnung und offenen Neuausrichtung Deiner selbst. Jede Karte zeigt Dir ein Bild, das Dich zum Träumen und Rätseln einlädt.

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Die Entstehung des Kartendecks

Die genaue Herkunft dieser Kartenreihe ist bis heute ungeklärt, weshalb sich um die Entstehung auch viele Mythen und Legenden ranken. Nach dem französischen Mystiker Papus entstand dieses Wahrsagedeck angeblich bereits im alten Ägypten. Demnach hätten die Weisen des Landes nach einer Möglichkeit gesucht, ihr jahrtausendealtes Wissen zuverlässig für die Nachwelt zu erhalten. Das Auslegen der Karten sei in ihren Augen etwas, das alle Zeit überdauere.

Abgesehen von diesen Spekulationen lässt sich aber Folgendes sagen: Unter anderem Namen („triumphi“ bzw. „trionfi“, ähnlich dem Begriff „Trumpf“) werden vergleichbare Kartenspiele bereits im 15. Jahrhundert in Europa genannt. Wobei die Anzahl und Unterteilung damals noch nicht der heutigen entsprach.

Der Ursprung des Begriffs „Tarot“ ist ebenso schwer festzustellen, wie die Anfänge dieser Spielkarten. In Deutschland wurde das Wort „Tarock“, in Italien „Tarocchi“ und im Rätoromanischen der Begriff „Troccas“ für ein bestimmtes Kartenspiel verwendet. Dieses entspricht aber nicht dem heutigen Tarotspiel. Dennoch gehen einige Sachkundige von einer gemeinsamen Herkunft des Begriffs aus. Andere verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wort vom französischen „tarotée“ (kariert) abstammen könnte.

Ungeachtet dieser Unklarheiten lässt sich zumindest einigen Schriften aus der Mitte des 17. Jahrhunderts entnehmen, dass zu dieser Zeit ein Kartenblatt unter diesem Namen in Frankreich existiert haben muss. Und dieses hatte vermutlich auch bereits nahezu die Form des heute üblichen Tarot-Decks. Im 18. Jahrhundert fasste der Schweizer, Geistliche und Freimaurer Antoine Court de Gébelin die Bedeutung dieser Karten in seinem 8. Band von „Le monde primitif“ schriftlich zusammen.

Aufbau der Tarotkarten

Ein heutiges Deck besteht regulär aus 2 Kartensystemen: Die Große Arkana und die Kleine Arkana. Erstere setzt sich aus 22 Motiven zusammen, letztere umfasst 56 Motive. Beide Gruppen werden mitunter auch Arkanum genannt. Allerdings kann auch eine einzelne Karte so bezeichnet werden.

Und das heißt soviel wie „Geheimnis“, womit bereits ein Wink auf den Verwendungszweck gegeben ist. Es soll helfen, Geheimnisse zu entdecken, die einem sonst vielleicht verborgen bleiben würden.

Wie viele Tarotkarten gibt es? Ein vollständiges Deck beinhaltet 78 einzelne Spielkarten. Die Kartenanzahl ergibt sich aus der Summe der Zahlen 1-12 (also 1+2+3+4+...=78), wobei die Zahl 12 in vielen Kulturen eine tiefere Bedeutung hat (12 Götter im Olymp, 12 Apostel, 12 Ritter der Tafelrunde, etc.). Sie steht für Vollständigkeit und die Zahl 78 demnach für das große Ganze. Es existieren zwar auch Exemplare mit weniger oder mehr Karten, aber die Form mit 78 Einzelkarten ist die geläufigste.

Große Arkana: Aufbau und Bedeutung

Wesentlichstes Erkennungsmerkmal der Karten aus dem großen Arkanum ist die reguläre Durchnummerierung von 0 bis 21. Allerdings bleibt in manchen Varianten die erste Karte auch unnummeriert. Bei Raider Waite gibt es sogar zwei umnummerierte Tarotkarten. Während „Die Gerechtigkeit“ in der Marseille Variante die Zahl 8 trägt, hat sie bei Waite den Zahlenwert 11. Die „Die Kraft“ trägt bei Waite dagegen die Nummer 8 und im Marseille-Set die Zahl 11.

Heute ist es üblich, dass „Die Welt“ die finale Karte in einem Standard-Tarot bildet. Da im Tarot erstmalig Trumpf Karten in einem Kartenspiel eingeführt worden sind, werden diese auch bis heute als Trümpfe bezeichnet.

Sie sind damit besonders wichtige Wahrsagerkarten, so wie die Wortherkunft es bereits erahnen lässt: Denn der Trumpf ist eine sprachliche Vereinfachung des Wortes „Triumph“. Wer im Besitz vieler ist, kann also „trumpfen“ und hat damit auch bei einer Zukunftsdeutung zunächst erst einmal alle Vorteile in der Hand.

Die 22 Trumpfkarten deuten

Folglich beherbergen die Einzelkarten der großen Arkana die Grundlagen jeder Tarot Deutung; auch wenn sich die Trumpf Motive mal mehr oder weniger voneinander unterscheiden und teilweise auch durch Tiermotive oder andere Bilder dargestellt werden.

Menschen, die professionell Orakelkarten deuten, sehen in dieser Kartenserie oftmals Lebensthemen und die damit verbundenen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Erkenntnisse eines Menschen versinnbildlicht. Elisabeth Haich, eine ungarische Künstlerin und Autorin, betrachtet sie als die 22 Bewusstseinsstufen des Menschen.

So wird dem ein oder anderen vielleicht etwas verständlicher, dass die 22er-Kartenserie vor allem die symbolhafte Darstellung subjektiver Erlebnisse und Entwicklungen in den Vordergrund ihrer Bildelemente rückt und auch aus dieser Perspektive heraus häufig interpretiert wird.

Kleine Arkana: Aufbau und Bedeutung

Etwas anders gestaltet sich dahingegen die zweite Kartenserie. Sie umfasst 56 Einzelkarten, die wiederum in 4 Kartengruppen mit jeweils 14 Bildmotiven unterteilt werden können. Eine Kartengruppe setzt sich dabei aus 10 Zahlenkarten (Ass (=1) bis 10) und 4 Bildkarten (oftmals auch Hofkarten genannt) zusammen.

Aber auch hier weichen einige Decks von dieser Aufteilung ab und nummerieren beispielsweise alle Karten durch oder verzichten auf die farbliche Unterscheidung der einzelnen Gruppen. Darüber hinaus ist es jedoch üblich, dass jede Serie mit ihren jeweiligen Symbolen ein Element aus der Vier-Elemente-Lehre versinnbildlicht.

Konkret bedeutet dies, dass das Element Luft durch die Schwerter-Serie dargestellt wird. Das Element Feuer findet sich in der Stäbe-Serie und das Element Wasser in der Kelche-Serie wieder. Und schließlich wird das Element Erde in der Münzen-Serie bildlich aufgegriffen. Die französische Deutungstradition weicht jedoch von dieser Zuordnung an, sodass den Stäben dort das Element Erde, den Schwertern das Feuer und den Münzen die Luft zugeteilt wird.

Das Farbprinzip des kleinen Arkanums

Wer mit Kartenspielen etwas vertraut ist, dem wird schnell auffallen, dass die 4 Tarotfarben keine unbekannten Spielkartenfarben sind:

Tarot Farbserien
Spielkartenfarbe
Spielkartenfarbe
Stäbe:
Kreuz
Eichel
Kelche:
Herz
Herz
Schwerter:
Pik
Blatt
Münzen:
Karo
Schelle

Das Farbprinzip kann dabei durchaus vor dem Hintergrund der spätmittelalterlichen Ständeordnung gelesen werden. Die Schwerter wären demnach das Symbol für den Adel, die (Mess)Kelche würden dem Klerus zugeordnet werden, die Münzen den Kaufleuten und die Stäbe (Knüppel) den Bauern. Andere Deutungsansätze erkennen in den vier Farben dagegen eher rituelle Gegenstände und verordnen den Ursprung der Farbserien nach Indien oder in den arabischen Kulturraum.

Die Zahlenkarten werden sehr häufig rein numerologisch gedeutet bzw. kabbalistisch interpretiert, indem die jeweilige Kartenzahl mit dem jeweiligen Kartensymbol bzw. dem entsprechenden Element in Verbindung gebracht wird. Das heißt, wird die Karte „Vier Kelche“ gezogen, steht die Kombination aus Kelche / Wasser und die Bedeutung der Zahl 4 als Deutungsgrundlage im Raum.

Dieser Deutungsansatz wird besonders plausibel, wenn man sich historische Kartenblätter anschaut. Denn im Gegensatz zu jüngeren Darstellungen weisen ältere Karten keine erzählenden Bildsequenzen auf, sondern zeigen dem Namen entsprechend nur drei Stäbe, fünf Schwerter oder eben acht Kelche.

Dagegen sind die 16 Hofkarten (4 Buben, 4 Ritter, 4 Königinnen, 4 Könige) sehr häufig die schwierigsten Karten für Anfänger, wenn eine präzise Deutung auf symbolischer Ebene angestrebt wird.

Die 56 Farbkarten deuten

Es gibt unterschiedliche und teilweise widersprüchliche Wege, diese Hofkarten einzeln oder in Kombination mit anderen Karten zu deuten.

Das betrifft einerseits die Rollen, die ihnen zuteil werden. So werden die Hofkarten nicht selten als konkrete Personen gedeutet (Traummann / Traumfrau) oder als Versinnbildlichung von Chancen und Prinzipien angesehen. Auch kann es vorkommen, dass Könige und Königinnen als Personen gedeutet werden, Ritter und Buben dagegen nicht.

Andererseits gibt es auch Uneinigkeit bzgl. der Funktion der Geschlechter. Steht der König wirklich immer für eine männliche Person oder lässt sich vielmehr lediglich ein vermeintlich „männliches“ Prinzip erkennen? Wie so oft, gibt es keine eindeutige Antwort, wie sich die Symbolik in bestimmten Kombinationen richtig deuten lässt.

Für viele liegt es auch in der Natur dieser Karten, dass sich diese nicht immer klar erfassen lassen oder sich die jeweilige Aussage an bestimmten Kartenpositionen ändern kann. Letztendlich entscheidet immer der Einzelfall über die korrekte Deutung.

So kann es z. B. durchaus stimmig sein, dass der Ritter an der Kartenposition 3 für eine Person steht, aber an einer anderen Position nur eine in den umliegenden Karten ersichtliche Entwicklung verstärkt oder sogar für die fragende Person selbst steht.

Tarot deuten: Was passiert und wie wird es aufgefasst?

Wer sich noch nie intensiver mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat, wird sich schnell fragen: Warum heißt die größere Serie Kleine Arkana und die kleinere Kartengruppe Große Arkana? Die Antwort darauf erschließt sich, wenn man die Kerngedanken der beiden Reihen begriffen hat.

Schnell ersichtlich ist, dass die beiden Serien vollkommen verschieden sind, aber dennoch eine Einheit bilden. Wie kann das sein? Während die 22 Karten Sinnbilder in den Mittelpunkt rücken, die sich als innere Entwicklungsschritte begreifen lassen, konzentrieren sich die anderen 56 Kartenbilder vor allem auf die vier Werkzeuge Stäbe, Schwerter, Kelche und Münzen.

Folglich kann das Gesamtbild der Kleinen Arcana als Wirkungsumfeld dessen erschlossen werden, WIE etwas subjektiv erlebt wird (Große Arkana). Oder anders ausgedrückt: Die Kleine Arkana verdeutlicht, WAS außerhalb unserer Selbst wirkt oder passiert.

Und da diese Ereignisse oft objektiver Natur sind, liegt es an dem Menschen und seiner Einstellung dazu, wie er damit umgeht. Wie reagieren wir, wenn unsere Wünsche nicht wahr werden? Wie agieren wir in Zeiten voller Glückseligkeit? Wir können die kosmischen Gegebenheiten nicht ändern, aber wir können eben beeinflussen, WIE wir darauf reagieren und damit umgehen. Können wir in dem Negativen auch das Positive erkennen?

Und so erklärt sich schließlich auch, warum die kleinere Serie für eine präzise Legung die größere Bedeutung einnimmt und als große Arkana bezeichnet wird.

Bekannte Tarot Decks

Die Vielzahl der heute erhältlichen Tarotdecks ist immens. Nicht zuletzt aufgrund der langen Tradition existieren heute zahlreiche, in Motiven und Reihenfolge teilweise stark variierende Formen. Von der Entstehung des ersten Blatts bis hin zu den heutigen Varianten, die durch ihre teils ausgefallenen Motive auch Freunde der moderneren Gestaltung anspricht, war es also ein langer Weg.

Großen Einfluss auf diese Entwicklung wird den drei Mitgliedern des 1988 gegründeten Ordens „Hermetic Order of the Golden Dawn“ nachgesagt. Diese Gruppe erschuf die bis heute populärsten Blätter: Die Waite Tarotkarten und die Crowley Tarotkarten.

1. Visconti Tarot

Das älteste Kartendeck der Welt ist das so genannte Visconti Sforza Tarot oder Visconti-Tarot, das wohl in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Mailand entstand. Höchstwahrscheinlich wurde es für die Herzogsfamilien Visconti und Sforza gemalt. Dafür spricht, dass es teilweise mit Blattgold verziert und sehr elegant von Hand gestaltet wurde. Diese Variante enthielt jedoch noch nicht alle Karten, die heutzutage in einem Deck zu finden sind.

Außerdem trugen einige der Viscontikarten Motive der altgriechischen Mythologie und haben daher mit den heute gängigen Bebilderungen nicht viel gemein. Sie sind weder mit einer Bezeichnung deklariert, noch sind die einzelnen Motive nummeriert. Dennoch kann dieses Blatt als ein Vorläufer angesehen werden. 300 dieser elegant gestalteten Exemplare sind der Nachwelt bis heute aus verschiedenen Kartenspielen erhalten geblieben.

2. Marseille Tarot

Das sogenannte Tarot de Marseille stammt ebenfalls höchstwahrscheinlich aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und dürfte damit zu den ältesten seiner Art zählen. Namensgebend ist die Stadt Marseille in Südfrankreich, wo zur damaligen Zeit viele Kartendecks produziert worden sind. In der heute erhältlichen Form existiert es allerdings erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die Motive gehen auf alte Holzstiche zurück und wirken mit nur 4 Farben recht einfach und altmodisch. Doch lässt sich diese einfache Farbgebung auch auf die vier Elemente (Feuer, Wasser, Luft und Erde) zurückführen, die bis heute eine wichtige Rolle spielen. Denn die Elemente finden ihre jeweilige Entsprechung in der Serie der Stäbe (Feuer), der Kelche (Wasser), der Schwerter (Luft) und der Münzen (Erde), d. h. im kleinen Arkanum.

3. Wirth Tarot

Das 1889 erstmals erschienene Wirth-Tarot bzw. Oswald Wirth Tarot nahm sich das Marseille-Tarotdeck zum Vorbild. Sein Schöpfer, Oswald Wirth (1860-1943), fügte den Motiven zusätzlich Symbole aus dem Kabbalismus sowie anderen Bereichen der Esoterik bei. Dieses Tarotdeck besteht jedoch nur aus 22 Karten. Die übrigen Motive wurden erst später hinzugefügt und dem Stil von Wirth angepasst. Zudem gilt es als das erste spirituelle Deck, welchem hebräische Buchstaben zugeordnet sind.

4. Waite Tarot

Dem berühmten Orden „Hermetic Order of the Golden Dawn“ (zu deutsch: „Hermetischer Orden der goldenen Morgendämmerung“) ist es zu verdanken, dass das Tarot im 19. Jahrhundert in okkultistischen Gesellschaften zu einem angesehenen Instrument der Selbsterkenntnis wurde. Nur dadurch konnte es wohl bis in unsere Zeit überdauern.

Das sicherlich bekannteste und auch bei astrozeit24 am häufigsten verwendete Wahrsage-Deck, das Rider Waite Tarot, stammt auch aus der Feder zweier Mitglieder des „Golden Dawn“: Arthur Edward White in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Pamela Colman Smith. Es wurde im Jahr 1910 erstmals veröffentlicht. Die Bezeichnung „Rider“ ist jedoch dem Namen des Verlegers geschuldet.

5. Crowley Tarot

Ein späteres Blatt, das Aleister-Crowley-Tarot (oder auch Crowley Thoth Tarot), entstand einige Jahrzehnte danach und erfreut sich fast ebenso reger Beliebtheit. Dass dem Urheber, Aleister Crowley, nachgesagt wurde ein Schwarzmagier zu sein, passte gut zu der damals vorherrschenden Meinung, Tarot sei generell Teufelswerk. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist das Crowley Tarotdeck bis heute sehr beliebt.

Die Motive orientieren sich teils an religiösen Abbildungen aus dem alten Ägypten und werden oft als sehr hübsch empfunden. Die Darstellungsform sowie die Reichhaltigkeit der verwendeten Symbole könnten eine Erklärung dafür sein, warum dieses Deck bis heute beim Kartenlegen so oft verwendet wird.

6. Zen Tarot

Zudem gibt es andere Karten-Blätter, die zwar auch mit Tarot bezeichnet werden, bei denen die Einzelkarten aber nicht dieselben Namen tragen. Die Grundbedeutung und die Aufteilung in die große und kleine Kartengruppe sind meistens aber auch hier enthalten.

Das sogenannte Osho Zen Tarot (oder auch Zen Tarot oder Osho Taro) ist beispielsweise ein solcher Vertreter, dessen Karten beispielsweise „Durchbruch“ oder „Mut“ als Titel tragen. Genauso wie beim „normalen“ Tarotdeck, wird auch hier die spirituelle Reise des Menschen durch archetypische Symbole und Thematiken dargestellt.

Die Serien der Stäbe, Kelche, Schwerter und Münzen, werden hier jedoch statt der üblichen Symbole lediglich durch verschiedene Farben gekennzeichnet. So steht die Farbe Rot für die Feuer-Serie (Stäbe), Blau für die Wasser-Serie (Kelche) sowie die Farbe Grau für die Luft-Serie (Schwerter). Bunt steht für die Erd-Serie, die in anderen Decks durch die Münzen abgebildet werden.

7. Avalon Tarot

Anna-Marie Ferguson lebt in ihrem Avalon-Tarot ihre Faszination für die Sage um König Arthur und die Insel Avalon aus und verbindet diese mit ihrem Wissen. Zwar sind Fergusons Bildmotive mit Szenen aus der Arthur Sage ansprechend bebildert. Die traditionelle Kartenbezeichnung bleibt jedoch weitestgehend bestehen. Lediglich „Der Gehörnte“, „Die Priesterin“ und „Das Universum“ dürften dem ein oder anderen Kenner zunächst fremd erscheinen. Sie entpuppen sich aber schnell als „Der Teufel“, „Die Hohepriesterin“ und „Die Welt“.

Zusätzlich besitzen alle Avalonkarten einen Untertitel, die dem Betrachter zu verstehen geben, welche Figuren der Artussage dort jeweils abgebildet sind. So wird „Der Narr“ beispielsweise zu Parzival, „Der Magier“ zu Merlin und „Das Gericht“ zu Avalon. Die Symbole der Kleinen Arcana hat Ferguson u. a. durch Speere und Schilde ersetzt. Das tut der Wirkung dieses liebevoll gestalteten Kartensystems jedoch keinerlei Abbruch.

8. Traumzeit Tarot

Das Traumzeit-Tarot ist ein deutsches Deck, welches 2007 entstand und von Stefan Beckhusen geschaffen worden ist. Wie der Name es bereits vermuten lässt, werden hier klassische Tarot-Elemente eng mit Traumsymboliken verwoben. So gliedern sich die über mehrere Jahre entstandenen 78 Motivkarten zwar auch in 2 Kartengruppen, sie weichen aber bewusst von der Bildsprache traditioneller Decks zugunsten einer einfachen, intuitiv verständlichen Symbolsprache ab. Deswegen können sie auch von unerfahrenen Kartenlegern problemlos gelegt und intuitiv erfasst werden.

Wie lassen sich Tarotkarten befragen?

Prinzipiell lässt sich mit dem Tarot jede Frage klären. Solange sie ernst gemeint ist und der Fragende bereit ist, die Antwort zu hören.

  1. Sie können eine Entwicklung herausfinden.
  2. Sie können einen aktuellen Stand erfragen.
  3. Sie können zukünftige Perspektiven abfragen.
  4. Sie können Ursachen und Hintergründe erforschen.
  5. Sie können eine Entscheidung ausloten.
  6. Sie können etwas über sich erfahren.
  7. Sie können sich einen Rat einholen.

Tarotkarten ziehen

Deine Kartenlegerin analysiert die einzelnen Kartensymbole und interpretiert für Dich deren Bedeutung und Aussage für Deine Zukunft. Aus den Ergebnissen leitet sie Deine persönlichen zukünftigen Tendenzen ab und sagt Dir so die Zukunft voraus. Deine offenen Fragen an die Zukunft werden von unseren geprüften Kartenlegerinnen schnell und ohne Umschweife beantwortet.

Die Bildkarten werden von unseren Experten einzeln interpretiert. So kann Dir eine Beraterin Deiner Wahl zu Deinem Problem immer eine Bedeutung und Aussage geben. Aus diesen Ergebnissen lassen sich zukünftige Tendenzen ableiten, das sogenannte Tarot-Orakel entsteht. Deine Zukunft wird sichtbar und offene Fragen können treffsicher beantwortet werden.

Geeignete Fragestellungen für Tarotkarten

1. Wie kann ich meine Beziehung zu ... verbessern?
2. Was kann ich aus der Vergangenheit lernen?
3. Wie kann ich den Übergang von ... zu ... schaffen?
4. Welche Lüge kann ich nicht sehen?
5. Was soll ich in der Angelegenheit mit ... tun?
6. Welche Vor- und Nachteile hat die Entscheidung ... ?
7. Was hält mich zurück, ... zu tun?
8. Was möchte die Zukunft mir sagen?
9. Warum ist ... passiert?
10. Worauf sollte ich meinen Fokus setzen?

Tarotkarten legen für die Liebe

Wer sich ganz bewusst und intensiv mit seinen Liebeszielen und Liebeswünschen auseinandersetzen möchte, kann dem Glück in der Liebe beim Tarot näherkommen. Ganz gleich, welchen Beziehungsstatus man aktuell hat. Denn die Tarot Karten eignen sich sowohl für Singles als auch für Paare und Unentschlossene. Um sich im Tarot mit der Liebe auseinanderzusetzen, bedarf es jedoch grundsätzlich der Arbeit an sich selbst. Erst dann können sich die Orakelkarten als Glücks-Navigator völlig frei entfalten und interessante Partneraspekte aufzeigen oder Fragen zur Liebe beantworten, die man sich selbst nicht beantworten kann.

Tarot Liebesfragen
  • Was kann ich tun, um den richtigen Partner zu finden?
  • Wie kann ich meine Beziehung verbessern?
  • Wie komme ich am besten über diese Trennung hinweg?
  • Was muss ich über diese Partnerschaft wissen?
  • Wie kann ich negative Liebesmuster durchbrechen?
  • Wie sieht die Zukunft für mich und diesen Mann aus?
  • Was passiert, wenn ich zu meinem Ex zurückgehe?

Karten aus dem Liebestarot ziehen

Auch Deine ganz persönlichen Liebes-Chancen lassen sich beim Tarot Karten legen präzise erörtern. Im Bedarfsfall lassen sich durch das Ziehen einer oder mehrerer Liebeskarten konkrete Antworten auf Deine ganz persönliche Liebesfrage finden. So findest Du schnell heraus, ob Deine Liebesbemühungen vergeblich sind oder ob Du aktuell gute Chancen hast, eine neue feste Partnerschaft einzugehen. Oder Du kannst erörtern, warum es in Deinem Liebesleben aktuell kriselt und ob Du an der Beziehung festhalten solltest.

Auch kann das Tarot Karten Orakel eine Karte zum Vorschein bringen, die Dich davor schützen soll, in der Liebe erneut enttäuscht zu werden oder das Tarot der Liebe ermutigt Dich dazu, mehr Geduld walten zu lassen. Um Dein Liebesbarometer zu bestimmen, bieten sich generell diverse Legetechniken an. Einige sind aufwendiger, andere weniger zeitintensiv. Vier der beliebtesten Legemethoden, um Liebesfragen offen und ehrlich zu beantworten, werden in den nächsten Absätzen kurz dargestellt.

Das Beziehungsspiel

Tarotkarten Beziehungsspiel

Beziehungstarot: Für alle, die wissen wollen, wo ihre Partnerschaft aktuell steht, bringt das Legesystem Beziehungsspiel wichtige emotionale Erkenntnisse zu tage. Denn mithilfe dieser Legetechnik ist es möglich herauszufinden, wie sich jeder Partner in der aktuellen Beziehung fühlt. Es lässt sich also beim Auslegen darstellen, welche Sehnsüchte einen selbst oder den Partner antreiben und wovor sich der andere bzw. man sich selbst am meisten fürchtet.

Das hilft sich und den Partner besser zu verstehen und die oftmals festgefahrenen Dynamiken in der Partnerschaft zu begreifen: Warum ist mein Partner nach einem Streit nicht bereit den ersten Schritt zu machen? Wieso bin ich so oft eifersüchtig? Auch lassen sich mit dem Tarot Beziehungsspiel emotionale Fassaden in Liebesbeziehungen aufdecken.

Das Liebesglück

Tarotkarten Liebesglück

Mit dem Legesystem Liebesglück lässen sich mithilfe von 9 ausgelegten Karten alle trennenden und verbindenden Elemente in einer Partnerschaft ausfindig machen. Dabei wird die neunte Karte zunächst verdeckt ausgelegt und erst aufgedeckt, nachdem alle anderen 8 Karten gedeutet sind. Sie steht für die Stärke des Liebessegens, der auf der Beziehung liegt. Die Legetechnik eignet sich besonders für Menschen, denen es darum geht, viele Aspekte ihrer Liebesbeziehung offen zu legen und näher zu beleuchten.

Das Partnerspiel im Tarot

Tarotkarten Partnerspiel

Partner Tarot: Immer wenn es Redebedarf in einer bestehenden Beziehung gibt, ist es angebracht, dass Partnerspiel zu legen. Ein besonderes Merkmal dieses Legesystems ist, dass hier beide Partner während der Ziehung anwesend sind und nacheinander jeweils 3 Karten selbst auslegen. Daraus ergibt sich dann jeweils ein Ratschlag für jeden Partner und eine gemeinsame Aufgabe an das Paar. Partnerschaftsfragen, die auf diese Weise geklärt werden können, sind: „Wie steht es um unsere Beziehung?“ bzw. „Wie stehe ich / wie stehst du zu unserer Beziehung?“

Das Tarot Liebesorakel

Tarotkarten Liebesorakel

„Liebt er mich oder liebt er mich nicht?“ Wer wissen möchte, wie aufrichtig die Gefühlsäußerungen des anderen sind, kann dies anhand dieses Legesystems überprüfen. Beim Liebesorakel werden 4 Einzelkarten ausgelegt, die letztendlich zeigen, wie der andere wirklich zu einem steht. Dabei beinhaltet die letzte ausgelegte Karte einen Rat, der zeigt, was nun am besten zu tun ist bzw. nicht zu tun ist.

Warum lassen sich im Tarot Antworten finden?

Die Beantwortung einer Frage durch das Legen einer Tarotkarte unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht. Zum einen gibt es die esoterisch-spirituelle Erklärung und zum anderen den psychologischen Erklärungsansatz. Beide sind sich zumindest darin einig, dass eine gewisse Parallele zwischen dem besteht, was die Kartenbilder zeigen und dem, was real existiert.

Des Weiteren ist allen Ansätzen gemein, dass sie das Tarot als Möglichkeit nutzen, zu tieferem Wissen über eine Problemstellung oder eine Sache zu gelangen.

Psychologischer Erklärungsansatz

Die psychologische Erklärung geht davon aus, dass durch eine Legung unbewusste Gefühle, emotionale Zusammenhänge und persönliche Eigenschaften deutlich werden. Einfach gesagt, kann man das Kartenlegen als Möglichkeit verstehen, sich selbst einen Spiegel vorzuhalten. Demnach bildet das Wahrsageblatt an sich alle Möglichkeiten menschlicher Erfahrung vollständig ab. In dieser Deutungsform findet es manchmal auch in der Psychotherapie Verwendung.

Die psychologische Erklärung umfasst dabei ein komplettes Deck, welches zwei (großes und kleines Arkanum) oder drei (großes Arkanum, Hofkarten und Zahlenkarten) Systeme enthält, die die möglichen Erfahrungen des menschlichen Lebens vollständig abbilden.

Spiritueller Erklärungsansatz

Die esoterisch-spirituelle Erklärung ist weit verbreitet und besagt, dass zwischen den Kartenbildern und dem, was real existiert ein wissenschaftlich nicht erklärbarer Zusammenhang besteht. So bilden die Karten nicht nur die Realität und ihre verborgenen Zusammenhänge in Vergangenheit und Gegenwart ab.

Sondern auch zukünftige Ereignisse und Tendenzen werden sichtbar, da durch das Auslegen der Bildkarten eine Verbindung zur spirituellen Welt hergestellt wird. Daher dienen sie vielen Anwendern als Orakel. So kann man das Tarot als ein Guckloch in die geistige Welt betrachten, durch das essentielle Einblicke in spirituelle Zusammenhänge gewährt werden.

Wo geraten die Kartenaussagen an ihre Grenzen?

Wie bereits erwähnt, kann man die Tarotkarten zu allem befragen, was einem wichtig ist. Folglich kannst Du Fragen zur Gesundheit stellen, Deine berufliche Entwicklungen aufzeigen lassen oder Deine Liebeszukunft befragen. Wurde Deine Frage vorbehaltlos und offen gestellt, wirst Du darauf garantiert eine schlüssige Antwort erhalten.

Problematischer gestaltet sich eine Kartenbefragung immer dann:

  • wenn die Karten zu oft befragt werden
  • wenn die Erwartungshaltung zu hoch ist
  • wenn sich Aussagen widersprechen
  • wenn der Deutungshorizont des Legers zu klein ist
  • wenn der Fragende mit der Antwort unzufrieden ist
  • wenn Wünsche in die Karten hineininterpretiert werden
"Tarot ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr."
Hajo Banzhaf

Das Tarot Deck dient dem Fragesteller keineswegs dazu, ihm eine Lösung, einen Rat oder eine Antwort auf dem Silbertablett zu servieren. Die ausgelegten Motive können niemandem die Entscheidung oder das eigene Handeln abnehmen. Auch kann dieses Vorgehen keine medizinischen Diagnosen ersetzen, konkrete Namen einer Person verraten oder die Lottozahlen vorhersagen. Eine aufgedeckte Kartenreihe kann aber Konsequenzen aufzeigen, die eigene Bewusstwerdung fördern und so beispielsweise zur Entscheidungsfindung beitragen.

10 typische Tarotkarten Legesysteme kurz erklärt

So viele unterschiedliche Decks existieren, so viele und mehr unterschiedliche Legearten gibt es wohl auch. Da verliert man nicht nur als Anfänger schon mal den Überblick. Unsere Berater beherrschen aber die gängigen Legesysteme und können dank ihrer Erfahrung auch direkt und individuell auf Dich und Deine Lebensfragen eingehen.

Alle angewendeten Systeme zeigen einen Ausgangs- und Endpunkt des persönlichen Weges an. Die dazwischen liegenden Bildmotive symbolisieren Chancen und Risiken dieses Weges, Umwelteinflüsse sowie bewusste und unbewusste Tendenzen. Viele Namen der Legearten leiten sich von der jeweiligen Legefigur ab, die auf den Kartenmotiven abgebildet werden.

1. Die Tarot Tageskarte

Am einfachsten ist es, eine einzelne Tageskarte zu ziehen. Die Tagestarotkarte gibt Auskunft über Chancen, Risiken und allgemeine Tendenzen für den Tagesverlauf. Das Tagestarot ist beliebt, da man hier schnell Erkenntnis erlangt und sich gut auf die anstehenden Ereignisse des Tages vorbereiten kann.

Tageskarten geben Dir den Impuls für das Hier und Jetzt, d. h. sie liefern eine Momentaufnahme. Ähnlich ist es bei den Wochenkarten, den Monatskarten oder den Jahreskarten. Bei allen anderen wird mindestens noch eine weitere Karte aufgedeckt, meist werden aber deutlich mehr Karten für eine aussagekräftige Deutung gezogen.

2. Das 3 Karten Orakel

Zum Beispiel können drei Einzelkarten nacheinander gezogen werden. Diese 3er-Legung ermöglicht es zum Beispiel eine Auskunft über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu bekommen. Die erste gezogene Tarotkarte blickt zurück auf vergangene Ereignisse, die zweite gezogene Tarotkarte repräsentiert die aktuelle Situation und die dritte gezogene Tarot Karte lässt den Fragesteller schließlich in dessen Zukunft schauen.

3. Das Krisenspiel

Soll genauer ergründet werden, wie man sich aus einer persönlichen Krise befreien kann, kann getrost auf das Krisenspiel zurückgegriffen werden. Es wird mit 4 Karten gelegt, die auf ihrem jeweiligen Platz jeweils ihre eigene Grundbedeutung einnehmen. Die erste Karte offenbart, was gescheitert ist. Die zweite Karte zeigt an, was verschont geblieben ist. Und Karte 3 zeigt den Ausweg an, der schließlich zum Ziel (Karte 4) führt.

4. Das Planspiel

Jeder von uns hat innige Wünsche und Ziele, die er gerne verwirklichen möchte. Mit dem Tarot Planspiel ist es möglich, für sich selbst in Erfahrung zu bringen, wie sich dieses Vorhaben umsetzen lässt. Dafür werden insgesamt 5 Tarotkarten ausgelegt. Diese spiegeln u. a. wider, welch unbewusste Motivation sich hinter diesem Wunsch verbirgt und wieviel Unterstützung oder Widerstand es bei der Umsetzung der Idee aus dem persönlichen Umfeld gibt. Schließlich zeigt die letzte Karte an, wie der Plan gelingen kann.

5. Das Keltische Kreuz

10 Karten werden beim keltischen Kreuz verwendet. Beim Keltenkreuz liegen sie kreuzförmig angeordnet und geben letzten Endes darüber Auskunft, worauf eine Entwicklung hinausläuft und wofür diese gut ist. Oftmals beschränkt man sich hier auf die 22 Bilder der Großen Arcana. Darüber hinaus findet dieses System auch Anwendung, wenn die Bedeutung einer zuvor gelegten Karte unklar geblieben ist.

6. Die Anubiswaage

Zu den weiteren unzähligen Legemustern gehört auch die Anubiswaage. Es bezieht sich in der Namensgebung auf altägyptische, religiöse Überzeugugen, wonach jeder Mensch von dem Seelengeleiter Anubis zum Totengericht geführt wird. Insgesamt werden für das Legesystem Anubiswaage 7 Symbolkarten gezogen. Die erste Karte klärt dabei das Anliegen. Die letzte Karte fällt dann schließlich das Urteil. Sie zeigt an, wie sich die Angelegenheit nach dem derzeitigen Stand final entwickeln wird.

7. Das Narrenspiel

Das Narrenspiel ist einigen vielleicht auch als Weg des Narren bekannt. Diese Legemethode kann in einer kleinen oder in einer großen Variante gelegt werden. Bei der großen Legung werden für das Narrenspiel 13 Kartenbilder gezogen, wobei eine davon die Karte "Der Narr" ist. Sie ist Ausgangspunkt der Deutung und stellt die aktuelle Situation des Fragestellers da.

Alle Wahrsagekarten, die vor dieser Hauptkarte liegen, repräsentieren die Vergangenheit. Alle Karten nach ihr geben einen Ausblick in alles Kommende. Die 13 Tarot Karten werden für den Weg des Narren in einer Reihe gelegt. Die kleinere Variante legt man entsprechend mit nur 7 Karten.

8. Das kleine Hufeisen

Das kleine Hufeisen ist eine weitere beliebte Legemethode. Hier werden 7 Karten verdeckt ausgelegt und schrittweise umgedreht. Das Auslegeschema ähnelt dabei dem Buchstaben U bzw. einem Hufeisen. Die ersten 3 aufgedeckten Symbolkarten zeigen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an. Die vierte Karte beinhaltet einen Rat, die fünfte erörtert Einflüsse aus der Umgebung des Ratsuchenden und die sechste Karte deutet die Hindernisse an, die auftauchen können. Und schließlich bringt die siebente Karte das Ergebnis zu tage.

9. Die Jahreslegung

Wer an einer umfangreicheren Deutung interessiert ist, sollte auf die Ganzjahreslegung zurückgreifen. Denn die dabei gezogenen 24 Karten verschaffen dem Fragesteller einen großen Überblick über die nächsten 12 Monate seines Lebens. So lassen sich treffsichere Aussagen zum Verlauf eines kompletten Jahres machen, die dabei helfen können, sich emotional auf alles Kommende in allen Lebensbereichen vorzubereiten.

10. Die Raunachtslegung

Eine besondere Form der Tarot Jahreslegung bildet die Raunachtslegung, die auf eine alte Tradition zurückgeht. Rauhnächte bzw. Rauchnächte gelten einer Volkssage nach als besonders geheimnisvolle Nächte, sodass sich die Zeit zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar gut für das Befragen eines Kartenorakels eignet. Weil viele Menschen in diesem Zeitraum ihr Los für das neue Jahr ziehen, werden sie manchmal auch als Los-Nächte bezeichnet.

Soll eine Tarot Rauhnachstlegung durchgeführt werden, bietet es sich zum Beispiel am Abend des 25. Dezember an, die erste Tarotkarte zu ziehen. Sie repräsentiert dann den Verlauf des ersten Monats des kommenden Jahres, sprich den Januar. Die zweite Karte wird dann abends am 26. Dezember gezogen und gibt Auskunft über den Februar usw. Auch ist es möglich an jedem Abend dieser 12 Raunächte jeweils 2 Symbolkarten zu ziehen, beispielsweise eine aus der Großen und eine aus der Kleinen Arcana.

Tarotlegungen durchführen

Alle von unseren Kartenlegern angewendeten Legesysteme zeigen einen Ausgangs- und einen Endpunkt des Lebensweges des Fragestellers an. Die dazwischen liegenden Karten symbolisieren Chancen und Risiken dieses Weges, Einflüsse des Umfeldes sowie bewusste und unbewusste Tendenzen.

Die Kartenmotive werden dabei für sich und in Bezug auf ihren Platz im jeweiligen Legesystem interpretiert. Damit wird der einzelne Sinngehalt für Dein Anliegen erkennbar. Du erfährst aber auch, welche Stellung jede einzelne Wahrsagekarte innerhalb des Systems hat und in welcher Beziehung sie zu den übrigen Karten steht. So wird jede Problematik von allen Seiten beleuchtet und für Dich klar und verständlich formuliert.

Die persönlichen Karten im Tarot herausfinden

Wer mehr über sich selbst erfahren möchte, kann über die persönlichen Karten noch weitaus mehr über sein tiefstes Innerstes in Erfahrung bringen und sein Bewusstsein öffnen.

Das Legen der persönlichen Tarotkarten wird auf Aleister Crowley zurückgeführt. Er soll die persönlichen Karten im 20. Jahrhundert eingeführt haben. Die Gruppe der persönlichen Karten setzt sich dabei aus der Persönlichkeitskarte, der Wesenskarte und der Wachstumskarte zusammen.

Generell besteht die Grundaussage der Persönlichkeitskarte darin, Dir aufzuzeigen, wie Du auf Dein Umfeld wirkst. Das eröffnet Dir die Möglichkeit zu erfahren, wie Du von anderen Menschen wahrgenommen wirst. Gleichzeitig kannst Du überprüfen, inwiefern Deine Selbstwahrnehmung mit Deiner Außenwahrnehmung übereinstimmt. Deine Persönlichkeitskarte befindet sich immer unter den 22 Karten des Großen Arcanums.

Die Berechnung der Persönlichkeitskarte basiert auf Rechenschritten, die vielen auch aus der Numerologie bekannt sein dürften.

So lässt sich die Persönlichkeitskarte berechnen

  1. Addiere Tag, Monat und Jahr Deines Geburtsdatums.
  2. Bilde anschließend die Quersumme dieser Zahl.
  3. Ist das Ergebnis kleiner als oder gleich 22? Du hast Deine Persönlichkeitskarte gefunden! Suche die nummerierte Trumpfkarte, die mit Deiner errechneten Zahl übereinstimmt. Aber Achtung! Lautet das Ergebnis 22, dann ist der Narr als die 22. Karte DeinePersönlichkeitskarte, auch wenn der offizielle Zahlenwert dieser Karte Null ist.
  4. Ist das Ergebnis höher als 22? Bilde erneut die Quersumme.
  5. Suche die nummerierte Trumpfkarte, deren Zahlenwert mit Deiner errechneten Zahl übereinstimmt.
  6. Lies die dazugehörige Hauptbedeutung.

Beispiel-Rechnung: Deine Persönlichkeitskarte

Geburtsdatum 09.03.1973.
Grundrechnung: 9 + 3 + 1973 = 1985
Quersumme 1: => 1 + 9 + 8 + 5 = 23 (höher als 22)
Quersumme 2: => 2 + 3 = 5
Tarotkarte 5, Der Hierophant, ist Deine Persönlichkeitskarte im Rider-Waite Tarot.

Die eigene Wesenskarte finden

Tarotleger bestimmen die Wesenskarte unter der Annahme, dass diese immer nur einstellig sein kann und es demzufolge nur 9 Wesenskarten gibt. Die Wesenskarte offenbart, welche Lebensaufgaben sich dem Fragesteller stellen, wo seine Talente liegen und woraus er Kraft und Energie schöpft. Sprich: Deine Wesenskarte offenbart, wofür Dein Herz schlägt und wie Du emotional beschaffen bist. So kannst Du Deiner Wesensnatur ein ganzes Stück näher kommen. Manchmal wird die Wesenskarte auch Seelenkarte genannt (engl. „soul card“).

So lässt sich die Wesenskarte berechnen

  1. Berechne Deine Persönlichkeitskarte.
  2. Ist die Zahl Deiner Persönlichkeitskarte kleiner als als 9? Du hast Deine Wesenskarte gefunden! Deine Wesenskarte ist identisch mit Deiner Persönlichkeitskarte.
  3. Ist die Zahl Deiner PersönlichkeitsKarte höher als 9? Bilde anschließend die Quersumme dieser Zahl.
  4. Suche die nummerierte Trumpfkarte, deren Zahlenwert mit Deiner errechneten Zahl übereinstimmt.
  5. Lies die dazugehörige Kartenbeschreibung.

Beispiel-Rechnung: Deine Wesenskarte

Persönlichkeitskarte: Die Gerechtigkeit; 11 (höher als 9)
Quersumme: => 1 + 1 = 2
Tarot Trumpf 2, Die Hohepriesterin, ist Deine Wesenskarte im Rider-Waite Tarot.

Die persönliche Wachstumskarte finden

Wer einen ganz speziellen Jahresausblick erhalten möchte, kann auch auf die Wachstumskarte zurückgreifen und so herausfinden, welche Gelegenheiten und Glücksmomente sich 2024 für ihn ganz persönlich ergeben. Wie der Name es bereits vermuten lässt, zeigt sie also an, an welchen Herausforderungen Du 2024 emotional wachsen kannst. Sie ist immer von einem Geburtstag bis zum nächsten gültig.

So lässt sich die Wachstumskarte berechnen

  1. Addiere Tag und Monat Deines Geburtsdatums mit der aktuellen Jahreszahl.
  2. Bilde anschließend die Quersumme dieser Zahl.
  3. Ist das Ergebnis kleiner als oder gleich 22? Du hast Deine Wachstumskarte gefunden! Suche die nummerierte Trumpfkarte, die mit Deiner errechneten Zahl übereinstimmt. Aber Achtung! Lautet das Ergebnis 22, dann ist der Narr als die 22. Karte Deine Wachstumskarte, auch wenn der offizielle Zahlenwert dieser Karte Null ist.
  4. Ist das Ergebnis höher als 22? Bilde erneut die Quersumme.
  5. Suche die nummerierte Trumpfkarte, deren Zahlenwert mit Deiner errechneten Zahl übereinstimmt.
  6. Lies die dazugehörige Hauptbedeutung.

Beispiel-Rechnung: Deine Wachstumskarte

Geburtstag + Geburtsmonat: 15.11.
Aktuelles Jahr: 2019
Grundrechnung: 15 + 11 + 2019 = 2045
Quersumme 1: => 2 + 0 + 4 + 5 = 11
Tarot 11, Die Gerechtigkeit, ist Deine Wachstumskarte im Rider-Waite Tarot.

Wie lassen sich umgekehrte Tarotkarten deuten?

Wenn beim Auslegen Bildmotive auf dem Kopf stehend erscheinen, werden diese von vielen anders interpretiert als wenn die Karten richtig herum aufgedeckt werden. Grundsätzlich gibt es 3 Deutungsmöglichkeiten, wenn Tarot Karten umgekehrt gelegt werden:

  1. Die umgekehrte Karte wird ignoriert und vor dem Deuten richtig herumgedreht.
  2. In den umgekehrten Kartenmotiven wird ein Hindernis oder ein Widerspruch erkannt, der die Grundthematik der Karten betrifft.
  3. Die umgekehrt liegenden Motive werden überwiegend negativ gedeutet.

Wann tritt etwas ein? Mit Tarotkarten Zeiträume erfragen

Wer mit dem Tarot Zeiträume herausfinden möchte, besitzt grundsätzlich erst einmal zwei Möglichkeiten, zeitliche Aspekte zu erfragen. Entweder wird der zeitliche Aspekt bereits in die Fragestellung mit eingebunden: Wie wird meine 6 monatige Probezeit verlaufen? Oder er ergibt sich aus den gelegten Karten, ohne dass eine konkrete Zeitspanne in der Frage mitschwingt.

Wird sich für die zweite Variante entschieden, erhält man damit regulär eine Vorhersage für die nächsten 3 bis 6 Monate. Nicht selten verlängert sich dieser Zeitraum jedoch, wenn nach konkreten Entwicklungen gefragt wird, z. B. in der Liebe, im Beruf oder finanzieller Natur. Eine passende Frage dazu könnte beispielsweise so lauten: Wann werde ich eine neue Beziehung eingehen?

Zeiten bestimmen über Legemethoden

Tarotkarten Zeitbestimmung

Zeitbestimmungen im Tarot können aber auch direkt über bestimmte Legesysteme in Erfahrung gebracht werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Legemethode „Der astrologische Kreis“. Der astrologische Kreis wird gerne gelegt, wenn bei einer Ziehung ein zeitlicher Ablauf genannt werden soll.

Dabei soll dieses Legemuster einen Einblick in die nächsten 6 Monate geben. Manche stellen mithilfe des astrologischen Kreises aber auch einen Ausblick für 1 Jahr in Aussicht. Und wiederum andere gehen sogar so weit und berechnen die Zeitspannen mit der astrologischen Kreislegung anhand eines eigenen Zeit-Umrechnungssystems.

Bei der zuletzt genannten Variante steht bei den 12 ausgelegten Karten immer die Frage im Raum: Werden Tage, Wochen, Monate oder Jahre angezeigt? Zeigen sich bei den hinterfragten Kartenbildern zeitraffende Tarotkarten, spricht dies für eine Deutung im Tages- oder Wochenrhythmus. Treten dagegen vor allem zeitdehnende Tarotkarten auf, wird „Der astrologische Kreis“ eher in Monaten und Jahren gedeutet.

Zeiten deuten im Tarot

Soll ein zeitlicher Aspekt näher beleuchtet werden, richten viele ihr Augenmerk auf die Stabkarten, die Kelchkarten, die Feuerkarten und die Münzkarten. Denn auch diesen Karten schreiben einige Kartenleger zeitliche Merkmale zu, die für eine Deutung mit dem Tarot ausschlaggebend sein können.

Tarotkarte
Zeitspanne
8 Stäbe
zeitverkürzend / 8 Wochen
7 Münzen
zeitverzögernd / 7 Jahre
3 Schwerter
zeitverkürzend / 3 Tage
5 Kelche
zeitverzögernd / 5 Monate

Das verwundert einerseits nicht, denn diese Zahlenkarten bieten wegen ihrer numerischen Abfolge von 1-10 eine gute Grundlage für eine zeitliche Tarot Deutung. Erstens, weil die Zahlen in allen vier Serien der Kleinen Arcana immer wieder vorkommen. Zweitens, weil sie in den Augen einiger Experten eine Entwicklung widerspiegeln und damit indirekte zeitliche Beschreibungen enthalten.

So wird der Zahlenwert 1 bei den Feuerkarten, den Kelchkarten, den Münzkarten und den Stabkarten sehr oft als Auftakt bzw. als Beginn einer Entwicklungslinie gedeutet, die mit der Zahl 10 schließlich vollendet ist. Je höher der Zahlenwert ist, desto eher kommt das Geschehen also in Gang.

Die numerologische Bedeutung der Zahlen im Tarot

1: Neuanfang, Gelegenheiten
2: Ausgewogenheit/Gegensätze, Wahl
3: Wachstum, anfänglicher Erfolg
4: Stabilität, Pläne, Fundament
5: Konflikte, Verlust, Wiederaufbau
6: Lösungen, Mitgefühl, Harmonie
7: Vertrauen, Reflexion, Weisheit
8: Entwicklung, Veränderung
9: Vollendung, Erfüllung
10: Transformation, Abschluss

Manchmal braucht es aber auch gar keine direkten Zeitangaben, um beim Kartenlegen eine befriedigende Antwort auf Zeitfragen zu finden. Denn nicht selten genug zeigt sich bei Deutungen mit dem Tarot, dass Wünsche und Ziele in greifbarer Nähe sind, aber zur Verwirklichung dieser bestimmte Verhaltensweisen oder Bedingungen erfüllt werden müssen.

Auch diese „Wenn..., dann...“-Aussagen können sowohl für einen kurzfristigen als auch für einen langfristigen Ausblick sehr ertragreich sein und viele hilfreiche Erkenntnisse zu Tage bringen. Ganz speziell, wenn ein Deutungssystem Hilfestellung leisten soll, ob ein Entschluss früher gefasst oder vertagt werden sollte.

Natürliche Zeitabfolgen deuten

Die starke Symbolik beherbergt darüber hinaus weitere Assoziationen, die für Zeitangaben aufschlussreich sein können. Werden die Karten der Großen Arkana in ihrer Reihenfolge nacheinander ausgelegt, wird Folgendes ersichtlich: Sie unterteilen sich in einen Tagesbereich und einen Nachtbereich.

Die erste Hälfte kennzeichnet sich also durch eine helle Symbolik, die sich durch die Präsenz des Lichtes bzw. der Sonne hervortut. In der Bildersprache der zweiten Hälfte nimmt dagegen die dunkle Symbolik zu; die Farben Schwarz und Grau treten verstärkt auf und düstere Szenarien zeigen sich.

Einige sehen in diesem natürlichen Zyklus ein Prinzip dargestellt, das sich ebenfalls auf die zeitliche Deutungsebene auswirken kann. So lassen sich mitunter nicht nur Jahreszeiten, Tageszeiten und Nachtzeiten ablesen. Der symbolische Verlauf der Sonne bietet sich mitunter auch an, um Aussagen über den Reifeprozess und den Erkenntnisstand des Fragestellers treffen zu können.

Lichtkarten können folglich für einen positiven zeitlichen Verlauf sprechen, bei dem man sich auf einem guten Weg befindet, seine Ziele und Wünsche zu erreichen. Im Gegenzug können Schattenkarten auf Umwege, zeitliche Verzögerungen und Stagnationen hinweisen, die Geduld abverlangen und Ziele womöglich in weite Ferne rücken lassen.

Gibt es Ortskarten?

Wer sich intensiv mit dem WIE und dem WANN eines Ereignisses auseinandersetzt, wird früher oder später auch die Frage geklärt wissen möchten, WO sich etwas ereignen wird. Wo ist der rechte Weg für mich? Wo finde ich die wahre Liebe? Wo kann ich auf Hilfe hoffen? Wohin muss ich gehen, um mein Glück zu finden? Im eigentlichen Sinn gibt es nur zwei Spielkarten, die auf den ersten Blick als Ortskarten aufgefasst werden können: Der Turm und Die Welt.

Bei der erstgenannten Karte steht ein sicher geglaubter Zufluchtsort aufgrund eines Blitzschlages in Flammen und erweist sich plötzlich als gefährlicher Ort, der 2 Menschen zu Fall bringt. Die zweitgenannte Karte rückt das große Ganze in den Mittelpunkt des Geschehens, d. h. den in sich geschlossenen Lebensbereich, indem sich das gesamte Leben und Dasein eines jeden Menschen abspielt und dessen Wirkungsfeld sich keiner entziehen kann. Zwei interessante Karten für alle, die wissen möchten, wo sich wesentliche Entwicklungen vollziehen werden bzw. wohin sich etwas zum jetzigen Zeitpunkt entwickelt.

Dennoch wird schon hier ersichtlich, dass das Tarotblatt im Gegensatz zu anderen Orakelkarten, keineswegs als ortsbestimmendes Deck entwickelt worden ist. Es finden sich keine alltäglichen Schauplätze, die den unmittelbaren Lebensbereich eines Menschen wiedergeben (Arbeitsplatz, Wohnung, Freizeit etc.).

Ortsbestimmende Karten finden

Tarot Karten sind überwiegend ortsungebunden und illustrieren in erster Linie Schauplätze von größerer und übergeordneter Natur. Man denke zum Beispiel an die machtvollen oder religiösen Wirkungsstätten, die sich leicht mit der Figur des Herrschers oder der Rolle der Hohepriesterin assoziieren lassen. Oder an die Hölle, die sich in der Teufelskarte manifestiert. Es sind also vielmehr Prüfungen, Lehren und Erkenntnisstationen ohne festen Ort, die dieses Wahrsagedeck mit jeder Karte preisgibt.

Nichtsdestotrotz lässt sich beim Kartenlegen oftmals doch ein räumlicher Bezug für die Beantwortung einer Frage herstellen. Insbesondere die Illustrationen im Rider Waite-Blatt eröffnen neue Möglichkeiten, konkretere Örtlichkeiten ausfindig zu machen.

So erleichtern die erkennbaren Landschaften beispielsweise den Zugang zu einer präzisen Deutung. Und auch der Eremit kann unter gewissen Umständen ganz konkret auf eine abgeschiedene Gegend verweisen. Ob sich dann tatsächlich eine räumliche Aussage treffen lässt, entscheidet sich aber letztendlich immer im Einzelfall.

Lassen sich mit hebräischen Buchstaben Tarotkarten entschlüsseln?

Als ein weiterer häufig gewählter Weg, ausgelegte Motive umfassend zu deuten, sei an dieser Stelle das hebräische Alphabet erwähnt. Interessierten bietet es einen alternativen Deutungszugang, der erneut die starke Ausdruckskraft der Bildmotive und die von ihnen ausgehende Faszination untermauert.

Antoine Court de Gébelin war der erste von vielen weiteren Personen, die esoterische Systeme untereinander verknüpften. Ihm ist es zu verdanken, dass die Karten eine Verbindung zu den 22 hebräischen Buchstaben erhalten haben. Hintergrund dieser Verknüpfung war die Idee und Überzeugung, dass diese Kartenreihe das Wissen der Ägypter in sich trägt und sie dem hebräischen Alphabet entspräche.

Gébelins Zuordnung basiert auf der Beobachtung, dass es zwischen den dargestellten Gegenständen, den Namen der dargestellten Person und der Art und Weise, wie diese Figur abgebildet wird, einen kausalen Zusammenhang gibt. So ähnelt die jeweilige Darstellung der Kartenfigur stark dem hebräischen Buchstaben, mit den die abgebildeten Gegenstände des Kartenmotives jeweils beginnen.

Sind Tarotkarten hebräische Alphabet-Karten?

Der erste hebräische Buchstabe „Alef“ findet sich beispielsweise in dem hebräischen Wort für Magier wieder (Aschaf). Und auch die abgebildeten Gegenstände, wie die Münze (Agorah), der Kelch (Agan) oder der Dolch (Ariran) beginnen ebenfalls mit dem hebräischen Buchstaben „Alef“. Und auch die Magier-Figur selbst besitzt eine Formähnlichkeit zur Schreibweise des Buchstabens „Alef“.

Auch wenn die jeweilige Zuordnung der hebräischen Buchstaben zu den einzelnen Karten seitens Papus, Wirth und Crowley auf unterschiedliche Weise erfolgte, erinntert das Prinzip dabei an sogenannte Alphabet-Lernkarten, die bis heute oft für Schulanfänger eingesetzt werden, um ihnen das Erlernen des Alphabets zu erleichtern. Ist dies ein Zufall oder wurde das wahre Geheimnis dieser Symbolkarten damit entzaubert? Letzendlich kann diese Frage nach dem derzeitigen Forschungsstand nicht abschließend beantwortet werden.

Fakt ist aber, dass das hebräische Alphabet von einigen Tarotlegern bis heute gerne herangezogen wird, um dem Gehalt der Symbolsprache beim Deuten noch umfassender Rechnung zu tragen. Insbesondere wenn eine Legung kabbalistisch gedeutet wird und den einzelnen hebräischen Buchstaben weitere magische Aspekte und Eigenschaften zugeschrieben werden, die für eine umfassende Deutung relevant sein können.

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